Biberach ist jetzt im Besitz eines vollständig erhaltenen römischen Schlüssels! Neben dem Schlüssel wurde auch ein Schlüsselrohling sowie weitere begonnene "Schlosserarbeiten" (Türbeschlag) beim römischen Guthof im Gewann "Mauern" gefunden.
Beim römischen Gutshof im Gewann "Breitloch" fand Heinz Schuh Scherben einer
römischen Bilderschüssel aus Terra-Sigillata (das römische "Meißner Porzellan").
Der Scherben zeigt ein "Mohnkopfmotiv". Die Schale wurde um das Jahr 180
n. Chr. in Rheinzabern getöpfert.
Bei den römischen Gebäuden im Gewann "Kühäcker" fand er ebenfalls einen
sehr gut erhaltenen Terra-Sigillata-Scherben mit einem stark glänzenden
Überzug. Herr Dr. Hartmann vermutet, dass der Töpfer "der springenden Tiere"
aus Blickweiler diese Schüssel um das Jahr 120-130 n. Chr. hergestellt hat.
Außerdem wurde ein weiterer Scherben einer Bilderschüssel mit "Eierstab-Dekoration"
gefunden, der in Rheinzabern um das Jahr 220-230 n. Chr. hergestellt worden
sein dürfte.
Ein ganz besonderer weiterer Fund ist der Scherben eines Terra-Sigillata-Tellers,
der das Siegel seines Töpfers "SEVERUS" trägt und um das Jahr
150 n. Chr. in Rheinzabern getöpfert wurde.
Die Reste einer Ölamphore, die durch den Stempel eine Ortschaft in Andalusia
als Herstellungsort ausweisen, zeigen, dass schon um das 3. Jahrhundert reger
Fernhandel - auch in unserer Region - herrschte.
Beim römischen Gutshof im Gewann "Mauern" fanden Heinz Schuh und Thomas Böhringer
neben etlichen "Terra-Nigra"-Scherben, ebenfalls den Rest einer Bilderschüssel
aus Terra-Sigillata mit "Eierstab-Muster": Diese Schale stammt ebenfalls
aus einer Töpferei in Rheinzabern; sie wurde um das Jahr 140-150 n. Chr. hergestellt.
Thomas Böhringer konnte weitere Siedlungsstellen aus der Steinzeit (vermutlich
Michelsberger Kultur), aus der Bronzezeit (Urnenfelderkultur) sowie eine
keltische Siedlungsstelle auf der Biberacher Gemarkung erkunden. Neben etlichen
Feuerstein-Abschlägen wurden auch Keramikreste jener Kulturen sichergestellt.